VILLA BELENE – der älteste erhaltene Name des Dorfes Gbeľany, welches unter die Herrschaft Strečno gehörte, stammt aus dem Jahre 1434. Nachdem der Herrscher Sigmund von Luxemburg das Dorf der Familie Dersffy 1421 geschenkt hatte, hatte Gbeľany verschiedene Besitzer. Aus dem Jahre 1756 stammt der erste schriftliche Beleg über das Barockkastell, als man einen Streit über die Hälfte der Kurie in Gbeľany löste. Im Jahre 1771 wurde die erste Auflistung des Mobiliars des Kastells Gbeľany erstellt. Dort befindet sich auch eine Erwähnung zu einer Kapelle, die sich nach örtlichen Zeugen in der Nähe des Eingangstores im Erdgeschoss des Kastells befand. Man nannte sie „Rote Kapelle“ nach den Teppichen aus Hološer. Für kirchliche Zwecke wurde sie erst 1818 genutzt, nach dem sie geweiht worden war. Die Seréniys besaßen die Herrschaft Gbeľany bis zum Jahr 1812. Die neuen Besitzer, die Familie Nyári aus Sučany, begannen sofort mit der Erneuerung des Kastells und des Parkes. 1863 lösten Jan und Ferdinand Zichy die Nyaris ab, 1883 wurde der Graf Juraj Majláth aus Zavar, der die Gräfin Šarlota Zichy heiratete, neuer Eigentümer. Ihr Sohn Ferdinand Majláth heiratete 1926 die Gräfin Huberta Széchenyi und begann sofort, das Gebäude zu renovieren und bemühte sich, die ganze Herrschaft in Ordnung zu bringen. Nach einer Blinddarmoperation in Wien machte er sich am 22.2.1929 auf den Heimweg. Mit 38 Jahren verstarb er überraschend an einem Infarkt. Der letzte Landsherr der Herrschaft Gbeľany, Dr. Ferdinand Majláth hat seinen Grabhügel in idyllischer Umgebung in dem Wäldchen Dielec. Er hinter lieβ zwei Töchter: Ferdinanda und Šarlota. Die junge, 22-jährige Witwe, heiratete später den Grafen Révay aus Štiavnička. Zu Beginn des 2. Weltkrieges verzog die Familie nach Bratislava, nach der Befreiung nach Ungarn und von dort aus nach Schweden. Die Majláths besaβen die Herrschaft Gbeľany bis zum Jahre 1945, danachging sie in Staatsbesitz über.
Der Park
Der Sitz der Herren von Gbeľany war ein Barockkastell, umgebenvon einem Park. Der wurde wahrscheinlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Herrschaft der Familie Nyári angelegt. Schon auf einer Karte aus den Jahren 1823-1825 ist bei dem Kastell eine parkähnliche Anlage zu sehen.Im Wirtschaftsteil waren ein Obst – und Gebrauchsgarten sowie klassizistische Wirtschaftsgebäude. Auf der erstenkatastralen Karte des Dorfes Gbeľany aus dem Jahre 1864 sieht man eine gleichmäβige Aufteilung mit viergröβeren Fläche mit Sträuchern oder Blumen. Mit Hilfe von Fuβwegen ist die Fläche in Vierecke aufgeteilt und um den Park gab es eine Pappelallee. Auf dieser Karte ist das Kastell mit dem Wirtschaftsgebäude verbunden und bildet einen geschlossenen Hof. Bei dem Kastell gab es auch einen Bienenstock,den die Herrschaft sehr schätzte. Die belegten Gemüse – und Obstsorten aus den Gärten im Jahre 1807beweisen, daβ die Verwalter und Untertanen dem Anbau vonObst und Gemüse groβe Bedeutung zumaβen, bezüglich der Selbstständigkeit der Herrschaft. Auf einer Karte aus demJahre 1905 sieht man eine kompliziertere Anordnung des Parkes und die Abtrennung des Kastells vom Wirtschaftsteil. Man sieht, daβ man dem Park nur auf der linken Seite von der Hauptfassade gröβere Aufmerksamkeit gewidmet hat, wahrscheinlichaus finanziellen Gründen. Auf der rechten Seite war offensichtlichein natürlicher Landschaftspark in Kombination mit Obstbäumen. Die höchsten Bäume, die gegenwärtig im Park sind, wurdenoffensichtlich vor 1905 gesetzt und sind Überbleibsel der umfangreichsten Aufbereitung dieses Raumes. Gegen Ende des 19. Jahrhundersts waren Englische Gärten modern mit ausländischen Gehölzen. Die Ausstattung in Gbeľany ist sehr wahrscheinlich mit einer Mittelachse, die wie ein Spiegel den Park teilte. Wahrscheinlich gab es auch Hecken, die an manchen Stellen das Netz derGehwege säumten. Offensichtlich endet die Pflege desParkes 1945, als die Majláths, die letzten Besitzer, das Kastell verlieβen. Die terassenförmige Aufteilung der linken Seite wurde wahrscheinlich zwischen den Weltkriegen geschaffen. Im Jahre 2000 wurden die Gehölze im Parkinventarisiert, dies könnte interessant sein als Vergleich mit dem gegenwärtigen Zustand des Grüns.